Förderung der Harnkontinenz

Sehr geehrter Kunde und sehr geehrte Angehörige*,
Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem, das in allen Altersstufen auftreten kann. Dieses Problem geht häufig mit Scham und Vorurteilen einher und wird dadurch tabuisiert. Auch wenn dieses Thema erst unüberwindbar scheint, gibt es doch viele, auch diskrete Möglichkeiten, einer Harninkontinenz zu begegnen. Wir als Pflegedienst möchten Ihnen helfen, mit diesem Problem umzugehen und damit Ihre Lebensqualität fördern.

Was ist eine Harninkontinenz – Definition

Eine Harninkontinenz beschreibt den unwillkürlichen, ungewollten Harnverlust. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie Störungen von Harnblase, Harnröhre, Harnblasenschließmuskel, Beckenbodenmuskulatur oder Nerven, die diese Organe versorgen. Daraus kann der Verlust von Urin beim Lachen, Husten oder körperlicher Betätigung erfolgen.

Unterschiede zwischen Kontinenz und Inkontinenz

Die Kontinenz beschreibt eine vollständige Kontrolle der Blasenfunktion. Es erfolgt kein unwillkürlicher Harnverlust.
Folgende Symptome beschreiben eine Inkontinenz:

  • Unwillkürlicher Harnverlust bei körperlicher Betätigung und/oder Belastung
  • Unwillkürlicher Harnverlust einhergehend mit Harndrang
  • Verzögerter Beginn des Wasserlassens
  • Ständiger Harnabgang
  • Harntröpfeln
  • Das Gefühl der nicht vollständig entleerten Blase
  • Brennen beim Wasserlassen

Sollten Sie selbst oder Sie als Angehöriger die oben genannten Symptome feststellen, zögern Sie bitte nicht uns anzusprechen. Denn von der Geruchsbildung abgesehen, kann Urin auf der Haut zu starken Reizungen führen.

Möglichkeiten der Kontinenzförderung
  • Bei schwacher Inkontinenz kann durch Muskeltraining die Beckenbodenmuskulatur verbessert werden. Wir und/oder Ihr Physiotherapeut zeigen Ihnen gerne spezielle Übungen hierzu.
  • Ein gesundes Trinkverhalten verhindert, dass konzentrierter Urin die Harndrangsymptomatik verstärkt.
  • Gewichtsreduktion kann die Belastungsinkontinenz reduzieren.
  • Obstipation (Verstopfung) kann die Harndrangsymptomatik auch verstärken.
  • Die Toilettenerreichbarkeit sollte gewährleistet sein, wie z.B. durch ausreichende Beleuchtung, angenehme Toilettensitzhöhe und Barrierefreiheit.
  • Je nach Ausprägung der Harndrangsymptomatik, sollte in festgelegten Zeitabständen der Toilettengang erfolgen. Dadurch kann unter anderem auch das Ziel der Kontinenz erreicht werden. Sie als Angehöriger können an diese Zeitabstände erinnern.
Möglichkeiten bei bestehender Inkontinenz

Wir beraten Sie gerne zu den Angeboten, die es zum Auffangen des Harns gibt und leiten die Versorgung mit Inkontinenzmaterialien für Sie in die Wege. Eine Teilübernahme der Kosten erfolgt durch Ihre Krankenkasse. Bei Beantragung dieser Materialien werden Dauerrezepte von Ihrem Hausarzt ausgestellt. Die kontinuierliche Lieferung erfolgt dann von einem Sanitätshaus zu Ihnen nach Hause.

*Zur sprachlichen Vereinfachung und damit zur verbesserten Lesbarkeit wird im Text lediglich eine Geschlechtsform verwendet. Das jeweils andere Geschlecht ist ausdrücklich mit gemeint.