Thromboseprophylaxe

Sehr geehrter Kunde und sehr geehrte Angehörige,*
wir als Pflegedienst stellen sicher, dass Sie eine adäquate, professionelle und individuelle Thromboseprophylaxe erhalten. Bei vorliegenden Bewegungsproblemen ist das Risiko einer Thromboseentstehung erhöht. Sie können dazu beitragen, dass sich dieses Risiko minimiert. Eine Thromboseprophylaxe soll die Entstehung einer arteriellen Thrombose durch einen akuten Arterienverschluss beziehungsweise die Entstehung einer venösen oberflächlichen Thrombose (Thrombophlebitis) oder einer Thrombose der tiefen Beinvenen (Phlebothrombose) verhindern.
Bestandteile dieser Prophylaxe sind frühzeitige Maßnahmen zur Frühmobilisierung, entstauende Lagerung und Venenkompression.

Was ist eine Thrombose – Definition

Thrombose (Blutpfropfbildung) ist die lokale Gerinnung in einem Blutgefäß. Je nach Sitz des Thrombus innerhalb der Blutstrombahn, unterscheidet man zwischen arterieller und venöser Thrombose. Meistens kommt es zu einer venösen Thrombose in den unteren Extremitäten (Phlebothrombose/ Thrombophlebitis).

Ursachen einer Thrombose

Die Ursachen in Form von drei Faktoren sind für die Entstehung einer Thrombose verantwortlich, diese nennen sich (Virchow-Trias):

  • Verlangsamung des Blutstroms
  • Änderung der Blutzusammensetzung
  • Veränderung an der Gefäßwand
Gefährdeter Personenkreis
  • immobile bzw. teilimmobile Personen, z.B. bei Bettlägerigkeit, Lähmungen, Gipsverbänden oder Schienenlagerung
  • Personen mit schmerzbedingter Schonhaltung
  • Personen mit hochgradigem Flüssigkeitsmangel oder Flüssigkeitsverlust
  • Personen mit pathologischer Zellvermehrung, z.B. Polyglobulie und Polyzythämie
  • Personen mit Herzinsuffizienz
  • Personen mit chronisch venöser Insuffizienz
  • Personen mit traumatischen Gefäßwandschäden, z.B. Verletzungen, Quetschungen, Verbrennungen, Operationen
  • Personen mit degenerativen Gefäßwandschäden, z.B. altersbedingte Veränderungen der Beinvenen (Varikosis)
  • Personen mit entzündlichen Gefäßwandschäden (Phlebitis)
  • Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, z.B. Kortison
Frühmobilisation

Wir möchten Sie im Rahmen der aktivierenden Pflege zu aktiven und passiven Bewegungsübungen motivieren.
Mit dem Durchbewegen der Gelenke soll das Herz-Kreislaufsystem sowie die Intensivierung der Atmung anregt werden, darüber hinaus erfolgt eine Aktivierung der Muskelvenenpumpe.
Wir oder Ihr Physiotherapeut zeigen Ihnen gerne passende Bewegungsübungen, die Sie später auch selbstständig und/oder mit Unterstützung Angehöriger durchführen können.
Passive Bewegungsübungen integrieren wir grundsätzlich nach den individuellen Bewegungsmöglichkeiten in die Grundpflege.

Entstauende Lagerung

Die Hochlagerung der Beine (abgewinkelte Hochlagerung nach May) steigert den venösen Blutrückfluss, beugt der Ödembildung vor und erleichtert die Rückresorption eventuell bestehender Ödeme. Sie sollten deshalb regelmäßig durchgeführt werden, sofern keine Kontraindikationen besteht.
Die Hochlagerung der Beine (abgewinkelte Hochlagerung nach May) sollte so erfolgen, dass die Unterschenkel parallel zur Bettebene circa 15 cm bis 25 cm erhöht liegen, während die Oberschenkel zur Bettebene einen Winkel von 35° bis 45° bilden. Hierfür gibt es spezielle Schaumstoffblockkissen

Venenkompression

Venenkompression erfolgt durch Kompressionsstrümpfe oder Kompressionswickel, diese werden morgens unmittelbar vor dem Aufstehen bei noch entstauten Venen (Beinen) angezogen beziehungsweise angelegt. Vorab erfolgt das Ausstreichen der Venen.

*Zur sprachlichen Vereinfachung und damit zur verbesserten Lesbarkeit wird im Text lediglich eine Geschlechtsform verwendet. Das jeweils andere Geschlecht ist ausdrücklich mit gemeint.